SERP Overlap Score: Einfach erklärt inkl. Beispielen aus der Praxis

Ratgeber von Jannik

Der SERP Overlap Score ist eine wichtige Kennzahl im SEO (zwischen 0 – 100%) und gibt dir an, wie stark sich die Suchergebnisse für verschiedene Keywords überschneiden.

Dabei wird analysiert, welche Ergebnisse für die jeweiligen Keywords in den SERPs ranken. Normalerweise werden hierbei zwei Keywords miteinander verglichen.

Und warum ist der SERP Overlap Score so wichtig?

Mit ihm kannst du herausfinden, ob du für bspw. zwei Keywords auch wirklich zwei unterschiedliche Seiten erstellen musst oder nicht.

Dabei kann es durchaus sein, dass du beide Begriffe mit nur einer Seite abdecken kannst. Die Positionierung mit nur einer einzigen Zielseite spart dir unnötige Arbeit bei der Content-Erstellung und sorgt für mehr Relevanz.

Je größer der Score, desto größer ist die Übereinstimmung der Suchintention hinter beiden Keywords.

Vorteile beim SERP Overlap Score

Der SERP Overlap hängt eng mit der Suchintention zusammen. Wenn die Überschneidung bei den beiden Keywords hinreichend groß ist, lässt sich unter anderem darauf schließen, dass auch die Suchintention ähnlich ist.

Die Betrachtung ist durchaus wichtig, denn aus der Analyse ergeben sich folgende Vorteile:

  • Kein Duplicate Content
  • Vermeidung einer „Keyword-Kannibalisierung“
  • Umfassender und ganzheitlicher Content
  • Zeitersparnis durch „schlankere“ Website

Was sagt der SERP Overlap Score aus?

Der Wert reicht von 0 bis 100 % und ist dementsprechend oftmals nicht ganz eindeutig. Neben ein wenig Erfahrung im SEO braucht es auch etwas „Bauchgefühl“, ob sich zwei verschiedene Seiten für beide Suchbegriffe lohnen.

Die Berechnung ist dabei denkbar einfach:

Du teilst einfach die Zahl der gleichen URLs (X) beider Suchanfragen durch die Anzahl der Rankings auf Seite 1 (i.d.R. 10) und multiplizierst das mit 100 – du willst schließlich die Prozentanzahl wissen. Also z. B.:

6 / 10 *100 = 60 (%)

Der SERP Overlap Score anhand eines Beispiels beim Home Gym illustriert

Ein SERP Overlap Score von 50 sagt aus, dass die Hälfte der Suchergebnisse beider Keywords identisch sind – er sagt aber nicht aus, in welcher Reihenfolge die Ergebnisse vorliegen – das ist dann Feingefühl bei der Analyse.

0 % bis 40 % Überscheidung

Hier erstellst du auf jeden Fall eine eigene Seite für jedes Keyword. Die SERP-Überschneidungen sind so gering, dass eine einzelne Seite für beide Begriffe nicht sinnvoll wäre. Analysiere zusätzlich unbedingt die Suchintention, damit dein Content auch optimal zum Keyword passt und langfristig gut rankt.

40 % bis 60 % Überschneidung

Mein persönliche Erfahrung zeigt mir: Ab ca. 30% Überschneidung in den SERPs kann ein Beitrag für beide Keywords durchaus Sinn ergeben.

Allerdings musst du genau prüfen, wie sich die SERPs überschneiden!

Wenn der SERP Overlap Score bei bspw. 40% liegt und die Top-3 Treffer exakt dieselben sind, reicht eine Seite meist aus.

Unterscheiden sich jedoch bei einem Score unter 50 % auch die Top-3, brauchst du aller Voraussicht nach doch zwei verschiedene Seiten.

Ähnlich ist es auch bei Überschneidungen in der unteren Hälfte der Trefferliste. Zusätzlich geben dir auch die SERP Features (Local Map Pack, Knowledge Boxen, Bilder- oder Video-Karussell, etc.) einen Hinweis, ob sich die Suchintention zweier Keywords unterscheidet.

Mein Tipp: Im Zweifel würde ich erstmal mit einem Beitrag starten und die Performance im Zeitverlauf beobachten.

60 % Überschneidung und mehr

Ab einem SERP Overlap Score von 60 % kannst du dir ziemlich sicher sein, dass eine einzige Seite reicht – sofern der Content optimiert ist. Auch hier kannst du zusätzlich die Top-3 Rankings betrachten, um dir ganz sicher zu sein. Es macht auch nichts, wenn die Treffer sich in ihrer Reihenfolge unterscheiden. Solange es dieselben URLs sind, ist alles in Ordnung.

Wie kann ich den SERP Overlap Score berechnen?

Um den Wert zu berechnen hast du folgende Möglichkeiten:

Für die Ermittlung brauchst du keine bezahlte Variante – die kostenlosen Tools reichen eigentlich aus.

Das kostenlose „SERP Overlap Tool“ – Mein Favorit

Die reduzierte Oberfläche kommt erfreulich eingängig daher. Ich kann 2 Keywords eingeben und direkt schauen, wie der SERP Overlap Score ist. Brutal simpel und doch so unglaublich nützlich.

Die Benutzeroberfläche des SERP Overlap Tools

Die grafische Darstellung der SERP Überschneidungen kann ich sogar auf 100 Positionen ausweiten – ziemlich cool.

Der einzige Nachteil des Tools: Ich kann immer nur 2 Keywords miteinander abgleichen. Fall ich 3 oder mehr vergleichen möchte, braucht es ein bezahltes Tool wie das von KeywordInsights.

KeywordInsights „SERP Similarity“ – Der größte Funktionsumfang

Das SERP Similarity Tool von KeywordInsights ist super hilfreich. Das Tool bietet jedoch noch einige Funktionen mehr, die dir deine Keyword-Recherche deutlich erleichtern. Auf jeden Fall einen Blick wert.

Willst du dagegen lieber selbst Hand anlegen, kannst du auch die SERPs in ein Google Sheet kopieren und mit einer „ZählenWenn“ Formel abgleichen.

Außerdem kannst du mit Tools wie ahrefs die SERPs per CSV exportieren und dann ebenfalls in Google Sheets oder Excel nutzen.

Ich würde dir jedoch raten, kostenlose Tools zu nutzen – So arbeitest du möglich effizient und kannst die zusätzliche Zeit in deinen Content stecken.

SERP Overlap Beispiele aus der Praxis

Beispiel 1: „Home Gym einrichten“ vs. „Home Gym Ausstattung“

Auf den ersten Blick scheinen sich beide Suchbegriffe deutlich voneinander zu unterscheiden. Immerhin geht es einerseits um die mögliche Ausstattung und einmal um das Einrichten per se. Doch zieht man den SERP Overlap Score hinzu wird deutlich, dass sich die Suchergebnisse zu 60 % überschneiden.

Da auch die Top-3 Ergebnisse bis auf Platz 1 identisch sind, kannst du davon ausgehen, dass hier eine einzige Zielseite reicht, um beide Keywords zu bedienen. Die genaue Reihenfolge der beiden SERPs kannst du dabei weitestgehend ignorieren.

Der SERP Overlap Vergleich am Beispiel vom Home Gym

Beispiel 2: „Kaffee Zubereitung“ vs. „Kaffee Zubereitung French Press“

Bei diesem Beispiel sieht man schön, wie sich die SERPs eindeutig voneinander unterscheiden können. Nur ein Treffer ist bei beiden gleich – und das nicht einmal annähernd in den Top-3. Das zeigt uns ganz klar, dass wir hier zwei unterschiedliche Zielseiten brauchen.

Jemand der allgemein nach der Kaffee-Zubereitung sucht, will die unterschiedlichen Methoden sehen. Es wird aber nicht eine einzige Variante genauer vorgestellt. Vielmehr dient die Seite als Content Hub, um auf verschiedene Methoden hinzuweisen und dann auf die einzelnen Beiträge zu verlinken.

Bei der French Press geht es dagegen um genau diese Methode – und auch nur um diese. Hier suchen die User nur Informationen zu eben dieser speziellen Zubereitungsmethode und keiner anderen.

Der SERP Overlap Vergleich am Beispiel der Kaffee Zubereitung

Was muss ich sonst noch wissen?

Je nachdem mit welchem Tool du das Ganze berechnest und analysierst, können unterschiedliche Werte rauskommen. Manchmal bekommst du einen Wert von 50%, manchmal einen Wert von 60%.

Warum gibt es diese Unterschiede?

Ganz einfach: Jedes Tool berechnet die Daten etwas anders, da sie auf andere Datenbanken zurückgreifen. Das Tool analysiert die SERPs und vergleicht sie miteinander. Und genau hier kommen die Unterschiede zustande. Nicht jedes Tool hat exakt die gleichen SERP Rankings vorliegen.

Heißt: Unterschiedliche Tools ranken die entsprechenden Seiten teilweise leicht anders. Daher kann es zu unterschiedlichen Scores kommen.

Außerdem ist die Fluktuation ein bedeutender Faktor in der SERP-Analyse.

Die Suchintention und somit auch der SERP Overlap Score können im Zeitverlauf schwanken. SERPs sind nicht statisch, sondern dynamisch! D.h. die Ergebnisseiten verändern sich kontinuierlich – mal mehr, mal weniger. Daher solltest du regelmäßig prüfen, wie die Ergebnisse aussehen und ob sich was an der Suchintention geändert hat.

Du solltest dich nicht alleine auf den SERP Overlap verlassen. Wichtig ist eine gründliche Vorbereitung der Keyword-Recherche, sowie einer Analyse der Suchintention. Nur so garantierst du, dass dein Beitrag oder deine Landing Page genau das liefert, was die User finden wollen.

Stellst du fest, dass die Rankings (und somit die Suchintention) sich verändert haben, musst du deinen Content anpassen und an die Suchintention (neu) ausrichten.

Artikel von

Jannik Schubert

Jannik ist seit 2018 leidenschaftlich fokussiert auf das Thema SEO und Inhaber von stop looking®. Als SEO-Coach und Freelancer unterstützt er Unternehmen dabei, mit ihrer Website auf Google sichtbarer zu werden. In seinem Blog möchte er praxisnah zeigen, mit welchen Maßnahmen man seine Website sichtbarer und erfolgreicher auf Google machen kann.

Neben dem Blog teilt er sein Wissen auch in seinem SEO-Podcast "Search Effect". Zusätzlich zu stop looking® ist er als SEO Lead mit Fokus auf E-Commerce tätig.

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